Die Handy-Aktion Baden-Württemberg, eine landesweite Initiative vieler Organisationen aus Kirche und Zivilgesellschaft, des Landes sowie der Telekom, hat sich zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt. Die „Handy-Aktion“ startete 2015 und hatte sich zum Ziel gesetzt, mindestens 100 000 Alt-Handys zu sammeln und dem Recycling zuzuführen. Dieses Ziel hat die Aktion in diesem Jahr erreicht. Bis Mitte 2020 wurden mehr als 106 000 gebrauchte Mobiltelefone gesammelt, davon allein über 15 000 im letzten halben Jahr. Viele davon auch über die Sammelbox im Fellbacher Weltladen.
Noch immer kommen neue Sammelstellen hinzu, noch immer werden lokale Sammelaktionen von Kirchengemeinden, Schulen, Jugendgruppen, kommunalen und anderen Einrichtungen organisiert. Die „Handy-Aktion“ hat von Anfang an auch Bildungsarbeit gemacht. Zuletzt fand in Kooperation mit den anderen regionalen Handy-Aktionen die Online-Seminar-Reihe „Nachhaltige Elektronik“ statt. Im Rahmen der Aktion wird über die sozialen, ökologischen, wirtschaftlichen und gesundheitlichen Auswirkungen des weltweiten Smartphone-Booms informiert. Bis Ende 2019 wurden rund 240 Bildungsveranstaltungen durchgeführt und dabei über 6500 Personen erreicht. Mit dem Erlös der Handysammlungen werden drei Gesundheits-, Umwelt- und Bildungsprojekte in der Demokratischen Republik Kongo, in Uganda und in Äthiopien unterstützt.
Ausgehend von BadenWürttemberg gibt es mittlerweile auch in Bayern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und im Saarland ähnliche Aktionen, die in einem Netzwerk eng zusammenarbeiten.
Laut einer Pressemitteilung des Umweltministeriums wird ein Mobiltelefon im Durchschnitt nur 18 Monate genutzt, dann landet es in einer Schublade. Allein in Deutschland sollen mehr als 124 Millionen Mobiltelefone ungenutzt herumliegen. Das sind etwa 1,1 Tonnen Kupfer, 474 Tonnen Kobalt, 18,6 Tonnen Silber und 3,1 Tonnen Gold. Wertvolle Rohstoffe, die besser genutzt werden könnten. Und um die in den entsprechenden Ländern oft erbittert gekämpft wird. Wobei der Abbau oft auf Kosten von Mensch und Umwelt geht.
Mit den Handy-Sammlungen konnten rund 960 Kilogramm Kupfer, 16 Kilogramm Silber und 2,7 Kilogramm Gold in den Kreislauf zurückgeführt
werden.
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