Der Fellbacher Weltladen bietet mal wieder etwas Besonderes an: Yha Hauka. Der Bio-Kaffee aus dem Hochland Papua-Neuguineas zählt zu den seltenen Spezialitäten auf dem weltweiten Kaffeemarkt. Angebaut wird der Kaffee in sehr abgelegenen Gegenden. Die Kaffeebohnen müssen von den Kleinbäuerinnen oft mehrere Stunden zu Fuß bergauf und bergab zu den Sammelstellen getragen werden.
Der Fair-Trade-Kaffee aus Papua-Neuguinea wird von der Kooperative Unen Choit in Höhenlagen von über 1300 Metern angebaut und verarbeitet. Schon die Küstenstadt Wasu ist nur mit Flugzeug oder Boot zu erreichen. Von dort aus können gut motorisierte Fahrzeuge noch etwa eine Stunde bergauf weiterfahren, bevor es vier bis fünf Stunden zu Fuß durch dichtes Grün geht, um letztlich in Wawet, dem Ursprungsort und Zentrum von Unen Choit, anzukommen. In Wawet leben etwa 600 Menschen, die sich problemlos von dem ernähren können, was sie vor Ort anbauen. Durch den Verkauf des Bio-Kaffees können sie aber auch noch in Kleidung, Gesundheitsversorgung, die Schulbildung sowie zusätzliche Lebensmittel wie Öl und Salz investieren.
Bei den Versammlungen der Kooperative gibt es eine lebhafte Diskussionskultur, bei der sich viele Teilnehmende einbringen. Ein denkbar spannendes Setting: Alle 600 Dorfbewohner*innen wollen an öffentlichen Debatten teilhaben. Gemeinsam werden die Inhalte intensiv diskutiert. Wissen wird auch in Schulungen weitergegeben, in denen die Mitglieder der Kooperative erfahren, wie sie den Kaffee-Anbau nach ökologischen Kriterien gestalten können.
In der Region der Kaffeekooperative ist die Infrastruktur der Straßen, Wasserversorgung, Elektrizität und Krankenversorgung sehr schlecht. Das nächste Krankenhaus liegt fünf Stunden Fußmarsch entfernt. Doch durch den Fairen Handel können nach und nach Projekte umgesetzt werden, mit denen die Dorfbewohner*innen ihr Leben in Wawet schrittweise verbessern. So gibt es im Dorf selbst lediglich einen sogenannten Health Worker, der in einer alten Hütte sehr grundlegende Behandlungen vorgenommen hat. Die Fair-Trade-Prämie von El Puente wurde dafür genutzt, ein größeres Haus für das Gesundheitszentrum zu bauen, um die Arbeit des Health Workers zu erleichtern. Die Verantwortlichen von Unen Choit und die Dorfgemeinschaft haben klare Vorstellungen davon, wie ihnen der Faire Handel bei Projekten im Dorf helfen kann.