Wenn Plastik weiterhin den Alltag bestimmt, dann, so zeichnet der WWF (World Wide Fund For Nature) ein übles Szenario, werden spätestens im Jahr 2050 fast bei allen Meeresvögeln und Fischen Plastikteile im Magen zu finden sein. Naturgemäß nehmen dann auch die Menschen über das Wasser, die Nahrung und die Luft bis zu 5 Gramm Mikroplastik pro Woche zu sich. Das entspricht in etwa dem Gewicht einer Kreditkarte, so WWF. Deshalb ist es im Sinne aller, den Verbrauch und Konsum massiv zu reduzieren. Doch im Alltag auf Plastik zu verzichten, erfordert einiges an Überlegung und Vorbereitung. Der Einkauf in einem Weltladen ist schon mal ein guter Weg.
Immerhin gibt es mehrere Ansatzpunkte. Zum Beispiel bei den Einwegbechern. Wahnsinnige 320 000 dieser Ex-und-Hopp-Behälter verbrauchen die Deutschen laut Deutscher Umwelthilfe pro Stunde – ein riesiger Berg Müll. Wiederverwendbare Becher sind weitgehend plastikfrei:
Flüssigseife ist praktisch, aber meist kauft man sie im Plastikspender, Besser wäre es, Vorratspackungen zu kaufen und Seifenspender nachzufüllen.
Wer auf Kunststoffe im Mund verzichten möchte, findet plastikfreie oder -reduzierte Zahnbürsten zum Beispiel aus Bambus mit Borsten aus biologisch abbaubarem Nylon oder Miswak-Zweigen.
Wasser in Plastikflaschen muss wirklich nicht sein, denn hier ist ohne ganz einfach: Leitungswasser kann man in Deutschland fast überall bedenkenlos trinken. Wer auf Leitungswasser und eine wiederbefüllbare Trinkflasche umsteigt, spart jede Menge Plastikmüll.
Auch bei Kochlöffeln und Pfannenwendern muss es kein Plastik sein. Denn Holz gibt keine winzigen Partikel und Schadstoffe ans Essen und hält oft länger..
Einweg-Rasierer benutzt hoffentlich niemand mehr – die Müllberge, die dadurch entstehen, sind absolut unnötig. Rasierer aus langlebigem Holz oder Metall sind eine gute Alternative. Zwar muss auch dort hin und wieder die Klinge ausgewechselt werden, aber dabei entsteht kaum Plastikmüll.
Um Frischhaltefolie, Alufolie, Plastiktütchen oder billige Plastikdosen zu ersetzen., reichen Schraubgläser. Man kann drin Lebensmitteln lagern, das Mittagessen transportieren oder sie als Ordnungssystem für Kleinkram verwenden.
Milchprodukte gibt es in fast allen Supermärkten auch in Mehrweg-Gläsern und -Flaschen zu kaufen. Dabei auf die regionale Herkunft der Milch achten, denn aufgrund des höheren Gewichts haben Glasbehälter nur bei kurzen Transportwegen eine gute Ökobilanz.
Auch für Duschgels und Shampoo gibt es gute Alternativen: Nachfüllpackungen, Unverpackt-Läden, um Selberabfüllen oder gleich Dusch- oder Haarseife nehmen.
Dass frische Lebensmittel wie Obst und Gemüse oft in Plastik eingeschweißt werden, ist absurd. In vielen Bioläden, bei kleinen Gemüsegeschäften, auf Wochenmärkten oder in regionalen Ökok-Kisten bekommt man plastikfreie Ware.
Immerhin kosten Plastiktüten inzwischen Geld oder wurden durch andere Tüten verdrängt. Alle Einweg-Tüten kann man gut durch Stofftaschen ersetzen, die sich fast endlos wiederverwenden lassen. Wer clever ist, hat immer eine griffbereit in der Handtasche.
Umwelt- und Ernährungsschützern sind vor allem Fertiggerichte ein Dorn im Auge. Sie stecken nicht nur voller künstlicher Zusatzstoffe und verstecktem Zucker, sondern auch in jeder Menge Kunststoff. Wer sich selbst und seinen Lieben etwas Gutes tun will, kocht lieber frisch.