„Trade not aid“ (dt. Handel statt Hilfe) ist ein Slogan der Fairhandelsbewegung der 1960er Jahre. Beim Beispiel Schokolade bezog sich das aber in der Regel auf den Bezug der Kakaobohnen und nicht auf die fertige Schokolade. Diese wird nach wie vor hauptsächlich in den Industrieländern hergestellt. Das bedeutet, dass der größte Anteil der Wertschöpfung und damit auch das meiste Geld in diesen generiert wird. Fairafric hat daher den Slogan in Bezug auf Schokolade quasi weiter entwickelt zu „komplette Wertschöpfung vor Ort statt Hilfe“. Sie nennen es „from tree to bar in Africa“ (dt. vom Baum zur Tafel in Afrika). Mit dem Bau einer modernen, solar-betriebenen Schokoladenfabrik haben sie es geschafft, die komplette Produktion der Fairafric Schokolade inklusive Verpackung vor Ort in Ghana durchzuführen. Damit fördert Fairafric die Umsetzung von 7 der 17 Ziel zur nachhaltigen Entwicklung der UN (SDGs). So helfen sie z. B. Armut zu verringern, indem sie Erwerbsalternativen zur kleinbäuerlichen Landwirtschaft schaffen, die oft von Armut geprägt ist. Informationen von Fairafric zu allen 7 SDGs finden Sie hier.
Produktion und Arbeitsplätze vor Ort haben nicht nur Auswirkungen auf diejenigen, die direkt für Fairafric arbeiten, sondern auf das gesamte Umfeld. Die Infrastruktur wird verbessert, die gesamten Familien haben Zugang zu Gesundheitsfürsorge und die Kinder zu Bildung. Es entstehen weitere Jobs in der Lieferkette z. B. im Kakaoanbau. Die Produzent*innen der Kakaobohnen werden auch in der Umstellung auf nachhaltigen Anbau unterstützt, was wiederum die Umwelt schont. Um ihren positiven Einfluss zu vergrößern, möchte Fairafric wachsen. Ihre Mission ist es, 10.000 klimafreundliche Arbeitsplätze in Afrika zu schaffen. Warum und wie, das erklärt Hendrik Reimers, der CEO von Fairafric, in diesem Film.
Wer sich für weitere Hintergründe zum Kakaoanbau und Schokoladenproduktion interessiert, dem seien die Filme von Fairafric Decolonize Chocolate 1 und Decolonize Chocolate 2 (dt. Dekolonialisierung von Schokolade) ans Herz gelegt.
Wir beim Verein für eine gerechte Welt finden die Pläne von Fairafric so gut, dass wir den Ausbau von Fairafric unterstützen möchten. Dazu haben wir 80 Aktien für den Ausgabewert von 19,12 € gezeichnet. Das Geld wird Fairafric nach Abschluss der Zeichnungsrunde für den Ausbau der Produktion (Technik, Mitarbeitende) und für die Ausweitung des Vertriebs verwenden.
Fairafric zeigt bewundernswertes Unternehmertum. Mitten in einer Pandemie eine gut funktionierende Fabrik mit unabhängiger Energieversorgung und Wasseraufbereitung dort aufzubauen, wo es vorher keine Infrastruktur gab, ist eine unternehmerische Glanzleistung. Wir freuen uns sehr, dass wir an ihrem weiteren Weg mit dem Kauf der Aktien teilhaben dürfen.
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