Im Fernsehen wurde eine Sendung über alternative Einweggeschirre ausgestrahlt. Dabei wurden in untersuchten Palmblatttellern alle möglichen schädlichen Chemikalien gefunden. Akar möchte darauf hinweisen, dass die von ihr vertriebenen Palmblattteller frei sind von schädlichen Chemikalien. Diese Teller wurden von einem unabhängigen Institut (SGS) auf ihre Lebensmittelechtheit hin untersucht und für einwandfrei befunden.
Das Problem ist, dass es in etlichen Ländern Asiens große Plantagen mit Palmen gibt. So werden die Teller aus deren Palmblättern teilweise in industriellem Umfang und mit unterschiedlichen Fertigungsverfahren und – zusätzen hergestellt. Die von Akar vertriebenen Teller stammen aus Plantagen im Südosten Nepals. Dort gibt es eine kleine handwerklich betriebene Werkstatt und es werden keine chemischen Zusätze verwendet. Die Formgebung erfolgt nur mit Druck und Hitze.
DasProdukt aus dem Süden Nepals ist auslaufsicher, abwaschbar und mikrowellengeeignet. Die Palmen in den dortigen Plantagen stoßen alle paar Monate den untersten Blätterkranz ab. Die heruntergefallenen Palmwedel werden gesammelt, gewaschen und ohne Zusatz von anderen Stoffen nur mit Wärme und Druck zu Tellern und Schalen geformt. Aus einem sonst ungenutzten Palmblatt entsteht ein Naturprodukt. Den Menschen vor Ort gib dieses Projekt ein Einkommen zu den dort hoch geschätzten Bedingungen des fairen Handels.
Importiert werden diese Palmblätterteller von Pleta, einem jungen Unternehmen, das diese Teller schon erfolgreich in der Gastronomie vermarktet. Hergestellt werden sie in einer fair wirtschaftenden Produktionsgruppe im Süden Nepals. Dort werden gute Arbeitsplätze geschaffen in einer Region, in der wenig Beschäftigungsmöglichkeiten zu finden sind. Geführt wird die Produktion von jungen Nepalis. In der Kooperation mit Akar wollen sie gemeinsam den fairen und umweltfreundlichen Partyteller über Weltläden nun auch den Privathaushalten anbieten. Die Teller und Schüsselchen eignen sich für Gartenpartys, Kindergeburtstage, Picknicks, Radtouren, Wanderungen, Zelten und anderes mehr.
Die Lage in Nepal hat sich in den vergangenen Wochen drastisch verschlechtert. Bisher wurde das Land hauptsächlich von den wirtschaftlichen Folgen der Krise gebeutelt: im letzten Jahr verhängte die Regierung einen langen landesweiten Lockdown, der die Wirtschaft weitgehend lahmlegte, und die erwarteten Touristen blieben aus. Eine erste Corona-Welle setzte in Nepal recht spät ein und war im internationalen Vergleich eher gering. Seit dem Herbst gingen die Zahlen soweit zurück, daß Corona schon fast besiegt schien. Doch die darauf folgende Sorglosigkeit mit schutzlosen Massenveranstaltungen, bei denen Zehntausende zusammenkamen, sei es zu politischen Veranstaltungen oder zu religiösen Festen und auch die offene, unkontrollierte Grenze zu Indien fordern nun offenbar ihren Tribut. Was von Beginn der Pandemie an befürchtet wurde, ist nun eingetreten: Das Gesundheitswesen Nepals ist hoffnungslos überfordert, es gibt keine Betten in den Krankenhäusern und auch nicht genügend Sauerstoff. Täglich werden nahezu 10 000 neue Infektionen gemeldet.
In Nepal herrscht nun wieder ein kompletter Lockdown, der bis Ende Mai verlängert wurde. Die Menschen bleiben zu Hause, die Werkstätten können nicht arbeiten. Die Produktionspartner zahlen ihren Mitarbeitern soweit sie können trotzdem die Löhne weiter, Akar unterstützt sie dabei, obwohl sie nicht wissen, wann sie die nächste Lieferung tatsächlich erhalten werden, haben sie bereits komplett vorausbezahlt und zusätzlich etwa 6000 Euro an Corona-Hilfen für Lohnzuschüsse überwiesen.
Die Überweisungen aus der letzten Vergaberunde der Fairwertsteuer haben drei Partner in Nepal noch gerade vor dem Lockdown erreicht.
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