Nager IT heißt der Hersteller, dessen Bestreben es ist, nicht nur im Lebensmittel- oder Textilbereich für faire Zustände zu sorgen, sondern auch in der IT-Produktion. Im Fellbacher Weltladen sind diese fairen jetzt Mäuse zu haben.
Die Maus von Nager IT unterscheidet sich schon auf den ersten Blick von anderen Büromäusen, denn sie hat ein Scrollrad aus Holz. Doch was sie einzigartig macht, ist ihre Nachhaltigkeit: Die Maus wird regional in einer Integrationswerkstatt in Regensburg unter seh fairen Bedingungen produziert, also ohne Ausbeutung und ohne Kinderarbeit. Bei der Auswahl der Lieferanten für die Einzelbauteile steht der soziale Aspekt im Vordergrund. Durch die Veröffentlichung der gesamten Lieferkette im Internet ist dies für alle nachvollziehbar. Auch bei der Materialwahl werden neue Wege gegangen, nicht nur mit dem Scrollrad aus heimischem Holz.
Das Gehäuse basiert auf Zuckerrohr anstatt wie üblich auf Erdöl.
Der Recycling-Lötdraht kommt von Fairloetet. Überdies ist diese Maus einfach zu reparieren, alle Einzelteile sind bei Nager IT verfügbar. Auf den letzten beiden Lieferebenen (Lötarbeiten und End-Montage), wo noch am meisten Handarbeit vorkommt, sind die Arbeitsbedingungen fair und umweltfreundlich. Bezieht man die komplette Lieferkette mit ein, kann die Maus mit gutem Gewissen als 2/3 fair bezeichnen. Das hört sich bescheiden an, ist aber mit Abstand das fairste, was es im Bereich Elektronik gibt. Zu erklären ist dies durch die Komplexität der Lieferkette (s.u.), die schon für die Maus mehr als 100 beteiligte Fabriken und Minen umfasst.
Vorbild des Projektes sind andere globale Produktgruppen wie Tee, Kaffee, Kakao oder auch Kleidung. In diesen Bereichen ist es mittlerweile selbstverständlich, auch im Supermarkt eine faire Alternative zu finden. Doch solange es IT-Bereich keine Alternative zu den „unfairen“ elektronischen Geräten gibt, werden die bestehenden Firmen wohl kaum grundlegend etwas ändern.
Die aktuelle Maus ist laut Nager IT die fairste Maus weit und breit. Und die nächste wird noch fairer. Es folgen weitere Versionen, bis es am Ende eine 100% fair produzierte Maus ist.
Leider sind die bisherigen konventionellen Angebot meist nicht nur gesundheits-, sondern auch umweltschädlich. Es gibt bei den Beschäftigten unverhältnismäßig viele Überstunden und extrem gesundheitsgefährdende Arbeitsbedingungen bei unzureichendem Lohn. Bei der Herstellung von Computern gibt es noch sehr viel Handarbeit, die von ungelernten Arbeitskräften erledigt wird. Diese sind leicht austauschbar und kostengünstig. In vielen Minen, in denen die Rohstoffe für Computer gewonnen werden, sind die Arbeitsbedingungen noch schlechter. Hier kommt es besonders häufig auch zur Ausbeutung noch sehr junger Kinder. Bei den Arbeiten in den Fabriken und den Minen wird aus Kostengründen der Umweltschutz vernachlässigt. Dadurch wird das Land in der Umgebung vergiftet und unfruchtbar. Das Nachsehen haben die ansässigen Bauern, die ihre Landwirtschaft aufgeben müssen.
Die Erfahrung hier zeigt, dass nicht die großen Firmen von sich aus ein Einsehen haben, und aus freien Stücken ihren Produzenten gute Arbeitsbedingungen ermöglichen. Vielmehr haben nach Jahre langer Untätigkeit dieser großen Unternehmen kleine Projekte einen Anfang gemacht und selbst verschiedene Produkte auf den Markt gebracht, die unter nachhaltigen Bedingungen gefertigt wurden, also unter Berücksichtigung der Menschenrechte und mit Blick auf die Umwelt. Damit haben sie eine Entwicklung angestoßen, die dazu geführt hat, dass nun auch sehr große Firmen ihr Sortiment um ein faires Produkt erweitert haben.
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