Auf dieser Seite stellen wir nicht nur die neuesten Artikel im Fellbacher Weltladen vor, sondern auch Hintergründe. Diesmal über die nachhaltige Modelinie azadi diezeigt, wie Mode befreien kann. Die erste Kollektion wurde von jungen Frauen produziert, die nach Gewalterfahrung in der Zwangsprostitution eine Ausbildung zur Schneiderin machten. „Azadi“ ist Hindi und bedeutet „Freiheit“.
„azadi“ steht für mehr als nur eine weitere ökofaire Modemarke – die junge Firma ist eine „Multi- Stakeholder-Initiative“, sie verbindet junge Menschen aus verschiedenen Kulturen miteinander und unterstützt Graswurzel-Initiativen in Ländern des sogenannten globalen Südens. Die erste Kollektion entstand 2016 in Delhi in Indien und wurde von jungen Frauen produziert, die als Opfer von Zwangsprostitution von der indischen Organisation STOP (Stop Trafficking and Oppression of Children and Women) als Schneiderinnen ausgebildet wurden. Deshalb wurde das Modellabel auch „azadi“ – Freiheit – genannt.
Nach der ersten Kollektion kamen als weitere Kooperationspartner die Modeschulen Nürnberg und die NIFT-TEA aus Tirupur, Südindien, hinzu, die die Arbeit an azadi seitdem regelmäßig in ihren Lehrplan aufgenommen haben. Die Schulen stehen im Austausch miteinander; es gibt gegenseitige Besuche von Lehrkräften und Studierenden. Somit werden zukünftige Entscheidungsträger*innen in der Modebranche schon in der Ausbildung sensibilisiert für faire Handelswege in der Textilbranche. Der Bildungsaspekt von azadi ist wichtig, denn die jetzigen Studierenden sind es, die einmal entscheiden werden wie die Kleidung der Zukunft hergestellt wird!
Der Vertrieb und die Koordinierung der verschiedenen Partner wird vom Gemeinwohlunternehmen FARCAP gGmbH / Fürth übernommen. Für diese Entwicklungs-Zusammenarbeit mit jungen Menschen erhielt FARCAP 2016 den 2. Platz des „Bayerischen Eine-Welt“ Preises sowie 2017 den „Neumarkter Nachhaltigkeitspreis“ und den „Netzwerk 21“ Preis in der Kategorie „Internationale Partnerschaften“.
Im Jahr 2019 kam der Preis vom Netzwerk „RENN Süd“ hinzu für die Kategorie „Nachhaltiger Konsum“.
Khadi ist Indiens traditioneller handgesponnener und handgewebter Baumwollstoff. Das Material ähnelt von der Textur her dem Leinen; die kleinen Knötchen, die oft darin zu finden sind, stammen von der Spinnart her. Khadi ist ein vielseitiger Stoff, wirkt im Sommer kühl, im Winter warm. Geschütztes Waschen im Kopfkissenbezug (mindestens aber auf links drehen) oder im Wäschenetz bei 30° im Feinwaschgang. Bitte nicht zu viel schleudern.
Lyocell besteht aus industriell hergestellten Cellulose-Fasern; der Grundstoff hierfür ist meist Bambus oder Holz, das entsprechend chemisch aufbereitet wird. Die daraus hergestellten Textilien weisen einen fließenden Fall auf und fühlen sich angenehm kühl an; sie sind aber empfindlicher in der Pflege. Geschütztes Waschen im Kopfkissenbezug (mindestens aber auf links drehen) oder im Wäschenetz bei 30° im Feinwaschgang und nicht mehr als 600 Schleudertouren. Liegt das Kleidungsstück länger unter anderen Stücken, bekommt es Falten. Bitte gleich nach der Wäsche aus der Waschmaschine nehmen.
Baumwolle ist eine alte Kulturpflanze. Die langen Fasern in den Früchten der Baumwollpflanze dienen eigentlich der Verbreitung der darin enthaltenen Samen. Sie werden zu Garnen gesponnen. Durch die besondere Struktur der Fasern sind diese sehr widerstandsfähig und langlebig. Die Stoffe tragen sich angenehm auf der Haut. Am besten nur von links und im Feinwaschgang (30 – 40°) waschen. Nach dem Waschen etwas in Form ziehen. Zu heißes Waschen oder gar der Trockner schadet der Faser. Möglicherweise schrumpft das Kleidungsstück. Bügeln versiegelt die Fasern, macht sie glatter und fleckunempfindlicher.